Das feuerrote Spielmobil zu Gast in Efringen Kirchen

Nachdem wir den verschlafenen Co-Trainer Lotzgeselle aus dem Bett geschmissen und eine kleine Ehrenrunde in Schwörstadt gedreht haben, kamen wir mit einer Verspätung von circa 20 Minuten an der heutigen Spielstätte in Efringen-Kirchen an.

Als wir in die Halle eintraten bat sich uns ein gewohntes Bild. Die gegnerische Mannschaft in voller Montur beim einschlagen und wir nebendran beim suchen der Kabine. „Wir“, dass ist die zweite Mannschaft des TV Bad Säckingen. Jedoch nur eine dezimierte Version dieser. Denn schmerzlich mussten wir erfahren, dass Constantin „Corndog“ Künne und Pauli Brück diese Woche nicht teil unserer Reisegruppe sein werden. Dafür hatten wir ein neues Nachwuchstalent aus dem Hause Schmidt verpflichtet und angeheuerte Verstärkung von Felix dabei. Nachdem die Jogginghosen ausgezogen und die Schuhe geschnürt waren , ging es in die Halle, wo wir abermals auf unsere Verspätung hingewiesen wurden. Doch wie Gandalf schon sagte: „Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.“ Doch diese Weisheit Gandalfs half uns nicht die ersten zwei Sätze, des Spiels gegen die Hausherren aus Efringen-Kirchen, unter Leitung des FIFA-Trainer des Jahres 2012 Vincente del Bosque, zu gewinnen. Doch angetrieben durch Coach Ecki und eine lautstarke Bank kämpften wir uns zurück. Dann in der Hälfte des 3. Satzes war All-Star Carsten „Cashy“ Krebs mit einer Schiedsrichterentscheidung nicht zufrieden und lies den Schiri das auch spüren (Anmerkung der Redaktion: Es war wirkliche eine starke Fehlentscheidung zu einem unpassenden Zeitpukt). Wutentbrannt stapfte er in Richtung des aus Kollnau-Gutach stammenden Schiedsrichters und präsentierte ihm seine Meinung, woraufhin er die gelbe Karte gezeigt bekommen hat und nachdem „Cashy“ sich für diese bedankt hat kam die rote Karte hinterher. Wir alle waren etwas verwundert, denn das war einer der ruhigeren Momente in Cashys bisherigem Leben. Er wäre wohl schon vom Verband gesperrt worden, wenn seine Handlungen jedes mal so bestraft werden würden. Doch aufgrund sehr guter Kaderplanung, hatten wir genügend Alternativen auf der Bank und so gewannen wir den dritten Satz mit Janek Ole Pfuhl auf Außen mit 25:22. Auch den nächsten Satz gewannen wir mit einer couragierten Leistung mit 25:21. Es ging also in den Tie-Break. Mit einem Sieg würden wir bis auf einen Punkt an die Spitzenreiter aus Efringen-Kirchen herankommen. Zunächst sah es auch sehr vielversprechend aus und mit einer Führung von 8:6 wurden die Seiten gewechselt. Doch dann begannen die Efringer wieder stärker zu werden und so reichte es uns am Ende leider nicht und wir verloren den Tie-Break mit 12:15. Aber dieser Punkt könnte am Ende der Saison noch entscheidend sein. Denn wenn das nächste Spiel gegen Kollnau-Gutach gewonnen wird haben wir die Meisterschaft immer noch in eigener Hand.

Aufgrund persönlicher Differenzen wurde der Rotsünder Cashy im zweiten Spiel vorsichtshalber nicht wie so oft als Schiedsrichter eingesetzt, sondern lieber hinter den Schreibertisch gesetzt. Kollnau-Gutach bewies in diesem Spiel, dass sie nicht ohne Grund auf Platz vier der Tabelle stehen und ärgerte die favorisierten Hausherren und klauten ihnen sogar einen Satz. Das Spiel verloren sie trotzdem am Ende mit 3:1.
Nachdem das Schreiberteam den Spielbericht in die Welt des Internet geschickt haben, die Pausenbrote aufgegessen und das Liberotrikot getapet waren konnten wir in das vorletzte Hinrundenspiel starten. Sogar ein Kasten von frischgepresstem Gerstensaft wurde der Mannschaft, im Falle eines 3:0 Sieges versprochen. Ich nehme mal vorweg, dass dieses Ziel erreicht wurde. Ein 3:0 klingt immer gut. Aber dieses Spiel war wirklich nicht gut. Mit einer Quote von 36% geglückter Angaben machten wir uns das Leben selber schwer. Jedoch gewannen wir die ersten beiden Sätze trotz allem souverän mit 26:24 und 27:25. Carsten, der anscheinend den Glauben an die Mannschaft verloren hatte, machte dem Team das Angebot von zwei Kästen, wenn die Gegner aus Kollnau-Gutach weniger als zehn Punkte erreichen. Doch er hat die Rechnung ohne Bier-WM-Sieger Benedict Pfeifer gemacht. Aufeinmal war wieder Feuer im Spiel und wir führten nach zwei Minuten mit 6:0. Man sah die Angst in Carstens Augen. Jedoch sahen diese Augen auch, dass Kollnau-Gutach zurück ins Spiel kam und sich schnell der zehn Punkte Marke näherten. Als diese dann überschritten wurde, war das Feuer erlöscht, welches zuvor noch auf dem Feld brannte. So wurde es wieder knapp. Doch nach einem abgewehrtem Satzball für Kollnau-Gutach kamen wir zurück und gewannen den Satz und damit das Spiel. Damit sind wir nun Punktgleich mit Todtnau auf Platz zwei und haben die Hoffnung auf den Aufstieg bewahrt.
Aufgrund der Müdigkeit unseres Youngsters Elias Schmidt kamen wir diese Woche nicht in den Genuss exotischer Gerichte, sondern machten uns direkt auf den Heimweg um unsere Dönergelüste in Säckingen zu stillen. Als wir dann um 22:00 am Döner ankamen waren wir zunächst geschockt, da er schon Feierabend gemacht hat. Doch Dank der Gütigkeit des Dönermanns schmiss er den Dönergrill noch einmal an und rettete uns den Abend.

Jens Lotzgeselle

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