Am vergangenen Samstag stand ein Spitzen-Heimspieltag auf dem Programm der Bad Säckinger Volleyballerinnen. Als Tabellenerster empfingen die Gastgeberinnen den TV Gundelfingen als direkten Verfolger sowie die SG Breisach-Gündlingen als Tabellendritter. Schon vor dem Spieltag war klar, dass mindestens ein Spiel gewonnen werden müsste, um sich die Herbstmeisterschaft zu sichern.
„Die Vorzeichen für den Spitzenspieltag standen im Verlauf der Woche nicht gut“, so Trainer Markus Wöllner vor den Spielen. „Ein Großteil der Mannschaft konnte nur einmal oder gar nicht trainieren, da fast alle Spielerinnen mit einer dicken Erkältung im Bett lagen, das hätte ich mir natürlich anders gewünscht.“
Mehr oder weniger auskuriert zogen die Volleyballerinnnen in das Spitzenspiel gegen den TV Gundelfingen und schon nach dem ersten Ballwechsel war klar, dass das Spiel halten wird, was versprochen wurde.
Im ersten Satz ging es hin und her, das Spiel war geprägt von langen und spannenden Ballwechseln, bei welchem beide Mannschaften über sich hinaus wuchsen. Am Ende des ersten Satzes hatten die Bad Säckingerinnen die besseren Nerven und sicherten sich den ersten Satz mit 25:23.
Der zweite Satz war ein Spiegelbild des ersten Satzes. Kein Punkt wurde verschenkt, es wurde um jeden Ball gekämpft. Dieses Mal hatten die Gäste aus Gundelfingen am Schluss das notwendige Quäntchen Glück auf ihrer Seite und sicherten sich den zweiten Satz mit 26:24.
In Satz drei schafften es die Säckingerinnen nicht mehr an die Leistung der vorangegangen beiden Sätze anzuknüpfen. Die körperlich überlegeneren Gundelfingerinnen blockten viele Angriffe der Gastgeberinnen herunter und sollte doch mal ein Angriff durchgekommen sein, stand die Abwehr der Gäste einfach zu stabil, um zu punkten. So sicherte sich der TV Gundelfingen den dritten Satz mit 25:19.
Im vierten Satz versuchte Trainer Markus Wöllner umzustellen und wechselte im Zuspiel und im Mittelblock, was jedoch auch keinen Erfolg brachte, so dass die Gegenwehr gebrochen war und auch der Satz mit 16.25 und somit auch das Spiel mit 1:3 verloren ging.
„Wir haben hier bis auf den letzten Satz wirklich herausragend gespielt“, so das Zwischenfazit von Trainer Wöllner. „Am Schluss haben uns die letzten Körner gefehlt, da wurde uns die Grippewelle der Vorwoche vielleicht zum Verhängnis. Nichts destotrotz war es ein super Spiel und wir werden die Herbstmeisterschaft nun im zweiten Spiel gegen die SG Breisach-Gündlingen perfekt machen.“
Das zweite Spiel begann tatsächlich voller Euphorie. Die Volleyballerinnen des TV Bad Säckingen starteten famos, so dass der erste Satz schon vorbei war, bevor die Gäste aus dem Breisgau richtig auf dem Feld standen (25:8).
Im zweiten Satz steigerten sich die Breisach-Gündlingerinnen von Punkt zu Punkt und kämpften sich heran. Die Abwehr um Libera Catrina D’Amore und Alina Baumgarnter ließ jedoch nichts anbrennen und so sicherten sich die Bad Säckingerinnen auch den zweiten Satz mit 25:21.
Siegessicher startete man in den dritten Satz und wurde prompt dafür bestraft. Zu Nachlässig in Annahme und Abwehr zogen die Gäste Punkt für Punkt davon, so dass der Vorsprung nicht mehr einzuholen war (21:25).
Im vierten Satz änderte sich nicht viel. Wie im ersten Spiel schafften es die Gastgeberinnen nicht, wie in den ersten beiden Sätzen, die Konsequenz in Abwehr und Angriff bei zu behalten, so dass der vierte Satz beim Spielstand von 16:22 schon fast verloren schien. Trainer Markus Wöllner zog hier nochmal die letzten Register und schickte Christiane Hertzsch und Isabell Kindle aufs Feld, was sich als echter Glücksgriff herausstellte. Beide kamen unmittelbar nacheinander zum Aufschlag und setzten hiermit die jungen Breisgauerinnen derart unter Druck, dass diese ein Fehler nach dem anderen machten. So schafften es die Säckingerinnen tatsächlich den Satz noch zu drehen und gewannen diesen mit 25:23 und sicherten sich mit diesem Sieg die diesjährige Herbstmeisterschaft der Landesliga.
„Es war ein echter Krimi,“ so Isabell Kindle nach dem zweiten Spiel. „Als ich eingewechselt wurde, hätte ich nicht gedacht, dass wir das noch drehen können. Ab dort haben wir es geschafft wieder als Team zu agieren und es kämpfte jeder für den anderen mit, so konnten wir den Satz tatsächlich noch drehen konnten. So war unsere Freude am Schluss natürlich noch umso größer.“
Die Volleyballerinnen verabschieden sich nun als Tabellenführer in die Winterpause, bevor die Rückrunde am 18.01.2020 mit einem weiteren Heimspiel startet.
Raphaela Wenk